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Autismus und Schule: Praktische Tipps für einen erfolgreichen Schulalltag

Wie Sie Ihr Kind optimal unterstützen und welche Rechte Ihnen zustehen

von Sylvia aus dem Continova-Team

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22.12.2025

Der Schulstart oder der Wechsel in eine neue Klasse ist für alle Kinder aufregend – für autistische Kinder und ihre Familien bedeutet er jedoch oft besondere Herausforderungen. Die laute Pausenhalle, wechselnde Stundenpläne, Gruppenarbeiten und soziale Erwartungen können schnell zu Überforderung führen. Doch mit der richtigen Vorbereitung, passenden Unterstützungsmaßnahmen und einem verständnisvollen Umfeld kann der Schulalltag für autistische Kinder erfolgreich gestaltet werden.

In diesem Beitrag erhalten Sie konkrete, praxiserprobte Tipps für den Schulalltag mit Autismus. Wir zeigen Ihnen, welche Rechte Ihr Kind hat, wie Sie mit Lehrern kommunizieren und welche alltagstauglichen Strategien wirklich helfen. Egal ob Ihr Kind gerade eingeschult wird oder bereits die weiterführende Schule besucht – hier finden Sie wertvolle Hilfestellungen für einen entspannteren Schulalltag.

Lehrerin macht Übungen mit Kind
Inhaltsverzeichnis
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Die richtige Schule finden: Regelschule, Förderschule oder Inklusionsklasse?

Eine der ersten großen Entscheidungen ist die Wahl der passenden Schulform. In Deutschland haben Eltern grundsätzlich das Recht, ihr Kind an einer Regelschule anzumelden – unabhängig von einer Autismus-Diagnose. Die Frage ist jedoch: Was ist für Ihr Kind der beste Weg?

Die Regelschule mit inklusiver Beschulung bietet den Vorteil, dass Ihr Kind gemeinsam mit neurotypischen Kindern lernt und soziale Kontakte knüpfen kann. Mit einer Schulbegleitung und angepassten Rahmenbedingungen gelingt vielen autistischen Kindern die Inklusion gut. Voraussetzung ist allerdings, dass die Schule offen für Inklusion ist und über entsprechende Ressourcen verfügt.

Förderschulen mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung oder geistige Entwicklung bieten kleinere Klassen, speziell geschulte Lehrkräfte und ein reizärmeres Umfeld. Für manche Kinder ist dies der geschütztere Rahmen, in dem sie besser lernen können. Der Nachteil kann sein, dass die akademischen Anforderungen niedriger sind und weniger Kontakt zu neurotypischen Gleichaltrigen besteht.

Zunehmend gibt es auch Autismus-spezifische Klassen oder Schulen, die gezielt auf die Bedürfnisse autistischer Kinder eingehen. Hier profitieren Kinder von Lehrkräften mit Autismus-Expertise und einem strukturierten, vorhersehbaren Schulalltag.

Tipp: Hospitieren Sie vor der Entscheidung

Vereinbaren Sie Hospitationstermine an verschiedenen Schulen. Beobachten Sie, wie dort mit Vielfalt umgegangen wird, wie laut oder reizarm die Umgebung ist und ob Sie ein gutes Gefühl bei der Schulleitung haben. Nehmen Sie Ihr Kind nach Möglichkeit mit – oft spürt es intuitiv, wo es sich wohlfühlen könnte.

Schulbegleitung beantragen: Ihr Anspruch auf Unterstützung

Eine Schulbegleitung (auch Integrationshelfer oder Inklusionsassistenz genannt) kann für autistische Kinder ein Schlüssel zum erfolgreichen Schulbesuch sein. Die Schulbegleitung unterstützt Ihr Kind individuell im Unterricht und hilft bei der Bewältigung des Schulalltags.

Die Aufgaben einer Schulbegleitung sind vielfältig: Sie hilft bei der Orientierung im Schulgebäude, unterstützt bei der Organisation von Arbeitsmaterialien, erklärt soziale Situationen, begleitet in den Pausen und kann in Überforderungssituationen deeskalierend eingreifen. Wichtig ist, dass die Schulbegleitung das Kind zur Selbstständigkeit befähigt und nicht zu abhängig macht.

Der Antrag auf Schulbegleitung wird beim zuständigen Sozialamt (Eingliederungshilfe nach SGB IX) oder beim Jugendamt (Eingliederungshilfe nach SGB VIII) gestellt. Welche Stelle zuständig ist, hängt davon ab, ob eine seelische oder geistige Behinderung vorliegt. Bei Autismus ist dies nicht immer eindeutig – im Zweifelsfall beraten Sie die Ämter oder eine Autismus-Beratungsstelle.

Für den Antrag benötigen Sie ein ärztliches Gutachten oder einen Bericht, der den Unterstützungsbedarf Ihres Kindes beschreibt, sowie eine Stellungnahme der Schule. Der Prozess kann mehrere Monate dauern, daher sollten Sie frühzeitig – idealerweise bereits vor der Einschulung oder dem Schulwechsel – den Antrag stellen.

Tipp: Dokumentieren Sie den Bedarf konkret

Führen Sie ein Tagebuch über konkrete Situationen, in denen Ihr Kind Unterstützung benötigt: "Kann die Hausaufgaben nicht allein aus dem Heft abschreiben", "Verliert in der Pause die Orientierung und findet die Klasse nicht", "Versteht mehrdeutige Arbeitsanweisungen nicht". Je konkreter Sie den Bedarf belegen, desto besser sind Ihre Chancen auf Bewilligung.

Nachteilsausgleich in der Schule: Ihre rechtlichen Möglichkeiten

Ein Nachteilsausgleich ist kein "Vorteil", sondern gleicht die spezifischen Schwierigkeiten Ihres Kindes aus, ohne die Anforderungen grundsätzlich zu senken. Autistische Kinder haben aufgrund ihrer Wahrnehmungsbesonderheiten und Verarbeitungsschwierigkeiten oft Nachteile gegenüber ihren Mitschülern – der Nachteilsausgleich schafft hier Chancengleichheit.

Mögliche Nachteilsausgleiche für autistische Schüler können sein: verlängerte Bearbeitungszeiten bei Klassenarbeiten, Schreiben von Tests in einem separaten, ruhigeren Raum, Nutzung technischer Hilfsmittel wie Laptop statt Handschrift, mündliche statt schriftliche Prüfungen oder umgekehrt, Bereitstellung von visuellen Strukturierungshilfen, Pausen während Prüfungen oder bevorzugte Sitzplätze im Klassenzimmer.

Der Nachteilsausgleich wird individuell für Ihr Kind festgelegt und sollte auf die spezifischen Herausforderungen abgestimmt sein. Er wird nicht im Zeugnis vermerkt und beeinträchtigt daher nicht die Gleichwertigkeit von Abschlüssen. Anders als beim Notenschutz (der in manchen Bundesländern zusätzlich möglich ist) bleiben die Bewertungsmaßstäbe gleich.

Den Antrag auf Nachteilsausgleich stellen Sie formlos bei der Schulleitung. Eine ärztliche Bescheinigung über die Autismus-Diagnose ist in der Regel erforderlich. Die konkrete Ausgestaltung wird dann in einer Konferenz mit Schulleitung, Klassenlehrern und Fachlehrern besprochen.

Kommunikation mit Lehrern: So gelingt der Dialog

Eine gute Zusammenarbeit mit den Lehrkräften ist entscheidend für den Schulerfolg Ihres Kindes. Leider haben nicht alle Lehrer Erfahrung mit Autismus, und manche Verhaltensweisen autistischer Kinder werden missverstanden – als Verweigerung, Unhöflichkeit oder mangelnde Motivation.

Der erste Schritt ist ein ausführliches Gespräch zu Schuljahresbeginn oder nach der Diagnose. Erklären Sie den Lehrern konkret, wie sich der Autismus bei Ihrem Kind zeigt: Welche Situationen sind besonders herausfordernd? Was hilft Ihrem Kind? Welche Verhaltensweisen sind keine Absicht, sondern Ausdruck von Überforderung? Je konkreter Sie werden, desto besser können Lehrer darauf eingehen.

Hilfreich ist es, Informationsmaterial über Autismus bereitzustellen – speziell solches, das auf den Schulkontext zugeschnitten ist. Viele Autismus-Beratungsstellen bieten Lehrer-Fortbildungen an oder können an Schulen kommen, um das Kollegium zu sensibilisieren.

Etablieren Sie regelmäßige, kurze Austauschrunden. Ein wöchentliches Feedback per E-Mail oder ein kurzes Gespräch beim Abholen kann helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen. Nutzen Sie ein Mitteilungsheft, in dem sowohl Sie als auch die Lehrer wichtige Informationen notieren können.

Bleiben Sie dabei immer lösungsorientiert und wertschätzend. Lehrer haben oft große Klassen und viele Herausforderungen zu bewältigen. Wenn Sie als Partner auf Augenhöhe auftreten und konstruktive Lösungen anbieten, ist die Bereitschaft zur Zusammenarbeit meist größer.

Tipp: Erstellen Sie einen "Steckbrief" für Ihr Kind

Fassen Sie auf 1-2 Seiten die wichtigsten Informationen zusammen: Was mag Ihr Kind? Was stresst es? Wie zeigt sich Überforderung? Was hilft in schwierigen Situationen? Welche Stärken hat Ihr Kind? Dieser Steckbrief gibt Lehrern schnell einen Überblick und ist besonders bei Lehrerwechseln wertvoll.

Struktur und Vorhersehbarkeit im Schulalltag schaffen

Autistische Kinder profitieren enorm von Struktur, Routine und Vorhersehbarkeit. Überraschungen und spontane Änderungen führen oft zu Stress und Überforderung. Im oft chaotischen Schulalltag kann man jedoch einiges tun, um mehr Berechenbarkeit zu schaffen.

Visuelle Stundenpläne und Tagesabläufe

Ein visueller Stundenplan mit Bildern oder Symbolen hilft Ihrem Kind, den Tag zu überblicken und sich auf Wechsel vorzubereiten. Dieser kann am Platz, im Hausaufgabenheft oder als kleine Karte in der Tasche mitgeführt werden. Bei Änderungen sollte der Plan rechtzeitig angepasst werden.

Auch zu Hause hilft ein visualisierter Nachmittagsplan: Wann sind Hausaufgaben? Wann ist Freispielzeit? Wann gibt es Abendessen? Diese Vorhersehbarkeit gibt Sicherheit und reduziert Ängste.

Übergangszeiten bewusst gestalten

Übergänge – vom Unterricht zur Pause, von der Schule nach Hause, vom Wochenende in die Schulwoche – sind für autistische Kinder besonders herausfordernd. Kündigen Sie Wechsel rechtzeitig an: "In fünf Minuten gehen wir zur Schule" gibt Ihrem Kind Zeit, sich mental umzustellen.

Timer oder Time-Timer (Uhren, die visualisieren, wie viel Zeit noch bleibt) können sehr hilfreich sein. Auch Rituale erleichtern Übergänge: Immer das gleiche Abschiedslied vor der Schule, immer derselbe Snack nach der Schule, immer die gleiche Reihenfolge beim Ranzen packen.

Rückzugsmöglichkeiten einplanen

Schulen sind reizintensive Orte. Pausen in einem ruhigen Raum – der Bücherei, einem Differenzierungsraum oder sogar der Toilette – können helfen, Überstimulation zu vermeiden. Sprechen Sie mit der Schule, ob Ihr Kind in besonders anstrengenden Pausen einen Rückzugsort nutzen darf.

Auch "Auszeiten-Karten" können vereinbart werden: Ihr Kind zeigt eine Karte, wenn es eine kurze Pause braucht, und darf dann für einige Minuten den Raum verlassen oder sich in eine ruhige Ecke zurückziehen.

Hausaufgaben ohne Stress: Strategien für zu Hause

Hausaufgaben sind für viele Familien mit autistischen Kindern ein Kampf. Nach einem anstrengenden Schultag ist das Kind erschöpft, überreizt und hat keine Energie mehr für weitere Anforderungen. Dennoch sind Hausaufgaben oft Pflicht – wie lässt sich das entspannter gestalten?

Schaffen Sie einen festen Hausaufgabenplatz, der reizarm und ablenkungsfrei ist. Immer derselbe Platz zur selben Zeit schafft Routine. Nutzen Sie visuelle Timer, damit Ihr Kind sieht, wie lange noch gearbeitet werden muss – ein Ende in Sicht zu haben, motiviert.

Teilen Sie große Aufgaben in kleine, überschaubare Schritte. Statt "Schreibe einen Aufsatz" lieber: "Schritt 1: Schreibe drei Ideen auf. Pause. Schritt 2: Wähle eine Idee aus. Pause. Schritt 3: Schreibe die Einleitung." Diese kleinschrittigen Aufgaben überfordern nicht und geben Erfolgserlebnisse.

Planen Sie Pausen ein – besser kurze, häufige Pausen als lange Durchhalte-Sessions. In den Pausen darf Ihr Kind etwas tun, das es reguliert: Trampolinspringen, auf dem Bett hüpfen, ein kurzes Video schauen oder ein Lieblingsspielzeug in die Hand nehmen.

Wenn Hausaufgaben regelmäßig in Überforderung enden, sprechen Sie mit der Schule über eine Reduzierung. Manche Kinder bekommen im Rahmen des Nachteilsausgleichs weniger Hausaufgaben auf oder dürfen Aufgaben auf eine Art bearbeiten, die ihnen leichter fällt (z.B. tippen statt schreiben).

Tipp: Die "Erst-dann"-Regel nutzen

Autistische Kinder verstehen klare Strukturen gut. Visualisieren Sie mit einer "Erst-dann"-Tafel: "Erst Hausaufgaben, dann 20 Minuten Lieblingsspiel". Nutzen Sie bevorzugte Aktivitäten als natürliche Verstärker, nicht als Bestrafung bei Nichterledigung. Der Fokus liegt auf dem positiven Erreichen, nicht auf Entzug.

Soziale Herausforderungen meistern: Pausen und Freundschaften

Die unstrukturierten Pausen sind für viele autistische Kinder die größte Herausforderung des Schultages. Das laute Durcheinander, die ungeschriebenen sozialen Regeln und die Erwartung, sich spontan zu beschäftigen, überfordern oft.

Manche Kinder profitieren davon, eine "Pausenaufgabe" zu haben: Bücherdienst in der Bibliothek, Computer-Hilfe im Lehrerzimmer oder Aufgaben für die Schulbegleitung. So haben sie eine Struktur und einen Rückzugsort, ohne sich ausgegrenzt zu fühlen.

Strukturierte Pausenangebote wie Schach-AG, Bastelraum oder Sportangebote geben ebenfalls einen Rahmen. Hier gibt es klare Regeln und oft ähnlich interessierte Kinder, mit denen leichter Kontakt entsteht.

Freundschaften entstehen bei autistischen Kindern oft langsamer und anders. Sie bevorzugen manchmal jüngere oder ältere Kinder, weil der soziale Druck geringer ist, oder sie verbinden sich über gemeinsame Spezialinteressen. Unterstützen Sie solche Freundschaften aktiv: Laden Sie Kinder ein, organisieren Sie gemeinsame Aktivitäten rund um das Interessensgebiet Ihres Kindes.

Social Stories können helfen, soziale Situationen zu verstehen. Das sind kurze, bebilderte Geschichten, die erklären, wie bestimmte Situationen ablaufen und was erwartet wird: "Was mache ich, wenn jemand mich in der Pause ärgert?", "Wie frage ich, ob ich mitspielen darf?"

Sensorische Herausforderungen im Schulalltag bewältigen

Die sensorische Überlastung ist eine der größten versteckten Herausforderungen für autistische Kinder in der Schule. Das Flackern der Neonröhren, das Quietschen von Stühlen, der Geruch der Mensa, das Kratzen des Pullovers – all das kann zu massivem Stress führen.

Hörhilfen und Lärmschutz

Wenn Ihr Kind lärmempfindlich ist, können Noise-Cancelling-Kopfhörer oder Kapselgehörschutz helfen – besonders in der Mensa, im Kunstraum oder bei Stillarbeit. Manche Schulen erlauben das Tragen während des Unterrichts, wenn es die Konzentration fördert.

Ohrstöpsel sind unauffälliger als Kopfhörer und können bei leichter Überempfindlichkeit ausreichen. Besprechen Sie mit der Schule, unter welchen Bedingungen Ihr Kind diese Hilfsmittel nutzen darf.

Kleidung und Berührungen

Kratzende Schuluniformen, enge Kleidung oder bestimmte Stoffe können den ganzen Tag unerträglich sein. Setzen Sie sich für pragmatische Lösungen ein: Ihr Kind darf die Uniform-Hose eine Nummer größer tragen, das Etikett herausschneiden oder einen weichen Pullover unter dem Schulhemd tragen.

Wenn Ihr Kind berührungsempfindlich ist, informieren Sie Lehrer darüber. Manche autistische Kinder mögen keine Umarmungen, High-Fives oder Schulterklopfen – was oft als Unhöflichkeit missverstanden wird. Definieren Sie alternative Begrüßungsformen: Winken, Nicken oder ein spezieller Handgruß können Alternativen sein.

Bewegungsbedürfnis und propriozeptive Inputs

Viele autistische Kinder haben ein hohes Bewegungsbedürfnis oder brauchen regelmäßig intensive körperliche Inputs zur Regulation. Wackelkissen auf dem Stuhl, Kaubänder, Fidget-Toys oder die Erlaubnis, im Stehen zu arbeiten, können helfen.

Bewegungspausen zwischen Unterrichtseinheiten sind wertvoll: Fünf Hampelmänner, einmal ums Schulgebäude laufen oder Treppen steigen kann Wunder wirken. Sprechen Sie mit den Lehrern über solche Möglichkeiten.

Überforderung erkennen und richtig reagieren

Autistische Kinder zeigen Überforderung nicht immer offensichtlich. Manche werden still und ziehen sich zurück, andere werden unruhig, wieder andere haben später zu Hause oder am Abend "Zusammenbrüche" (Meltdowns).

Anzeichen für Überforderung können sein:

  • Erhöhte Reizbarkeit und schnelles Auslösen von Emotionen
  • Rückzug, Vermeidung von Blickkontakt, Verschließen
  • Zunahme repetitiver Verhaltensweisen (Wippen, Flattern, Summen)
  • Regression zu jüngerem Verhalten
  • Schulverweigerung oder körperliche Beschwerden vor der Schule
  • Vermehrte Wutausbrüche oder Meltdowns zu Hause
  • Schlafprobleme oder Appetitveränderungen

Wenn Sie diese Anzeichen bemerken, handeln Sie frühzeitig. Reduzieren Sie außerschulische Aktivitäten, planen Sie mehr Ruhezeiten ein und sprechen Sie mit der Schule über Entlastungsmöglichkeiten. Manchmal hilft bereits ein einzelner "Erholungstag" zu Hause, um die Batterien wieder aufzuladen.

Entwickeln Sie mit Ihrem Kind Strategien zur Selbstregulation: Atemübungen, ein "sicherer Ort", an den es in Gedanken gehen kann, oder eine sensorische Box mit beruhigenden Gegenständen (weicher Ball, Duftstein, Lieblingsbild).

Besondere Situationen meistern: Klassenfahrten, Zeugnisse, Übergänge

Klassenfahrten und Ausflüge

Klassenfahrten sind für autistische Kinder oft besonders herausfordernd: Neue Umgebung, geänderte Routinen, 24 Stunden mit anderen Menschen. Nicht jedes autistische Kind muss an Klassenfahrten teilnehmen – besprechen Sie ehrlich mit Ihrem Kind, ob es das möchte.

Falls Ihr Kind mitfahren möchte, bereiten Sie intensiv vor: Besuchen Sie vorab das Ziel, zeigen Sie Fotos, erstellen Sie einen Tagesablauf-Plan. Packen Sie vertraute Gegenstände ein (Kuscheltier, eigenes Kissen, Lieblings-Snacks). Klären Sie mit den Lehrern Rückzugsmöglichkeiten und Notfallpläne.

Eine Begleitperson (Schulbegleitung oder Elternteil als zusätzliche Betreuung) kann die Teilnahme ermöglichen. Die Kosten übernimmt oft die Eingliederungshilfe.

Zeugnisse und Bewertungen

Bewertungen sind für autistische Kinder manchmal schwer zu verstehen oder zu akzeptieren, besonders wenn sie große Anstrengung investiert haben. Bereiten Sie Ihr Kind auf Zeugnisse vor und erklären Sie das Bewertungssystem.

Fokussieren Sie auf Fortschritte und Stärken, nicht nur auf Noten. Ein Kind, das trotz aller Herausforderungen täglich zur Schule geht und sein Bestes gibt, leistet bereits Enormes – auch wenn sich das nicht immer in Einsen widerspiegelt.

Schulwechsel und Übergänge

Übergänge von der Grundschule zur weiterführenden Schule oder bei Schulwechseln sind kritische Phasen. Beginnen Sie frühzeitig mit der Vorbereitung: Schnuppertage, Treffen mit zukünftigen Klassenlehrern, Fotos vom neuen Gebäude und Gespräche über Ängste und Erwartungen.

Informieren Sie die neue Schule umfassend über die Bedürfnisse Ihres Kindes und stellen Sie sicher, dass Unterstützungsmaßnahmen nahtlos weiterlaufen. Ein Übergangsgespräch zwischen alter und neuer Schule kann sehr wertvoll sein.

Selbstfürsorge für Eltern: Sie sind nicht allein

Der Schulalltag mit einem autistischen Kind fordert enorm viel Energie. Sie sind Anwalt, Organisator, Erklärer, Therapeut und Trostspender in einer Person – und das oft neben Beruf und anderen Verpflichtungen.

Vergessen Sie nicht Ihre eigene Selbstfürsorge. Vernetzen Sie sich mit anderen Eltern autistischer Kinder – in Selbsthilfegruppen, online-Foren oder über Autismus-Beratungsstellen. Der Austausch mit Menschen, die ähnliche Herausforderungen kennen, entlastet und gibt neue Perspektiven.

Nehmen Sie professionelle Unterstützung in Anspruch: Erziehungsberatung, Familientherapie oder Coaching können helfen, mit schwierigen Situationen umzugehen. Auch Entlastungsangebote wie Familienunterstützender Dienst oder Kurzzeitpflege sind legitime Hilfen, keine Schwäche.

Feiern Sie kleine Erfolge: Der erste gelungene Schultag nach den Ferien, eine erledigte Hausaufgabe ohne Tränen, eine neue Freundschaft – all das sind Meilensteine, die gewürdigt werden sollten.

Fazit: Schulerfolg ist möglich – mit dem richtigen Rahmen

Ein erfolgreicher Schulalltag für autistische Kinder ist keine Utopie, sondern mit den richtigen Rahmenbedingungen, Unterstützungsmaßnahmen und einem verständnisvollen Umfeld sehr gut möglich. Jedes Kind ist anders, und was für eines funktioniert, muss nicht für ein anderes passen – bleiben Sie flexibel und passen Sie Strategien an die individuellen Bedürfnisse Ihres Kindes an.

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren sind: eine gute Kommunikation zwischen Eltern, Lehrern und Therapeuten, die Nutzung rechtlicher Ansprüche wie Schulbegleitung und Nachteilsausgleich, die Schaffung von Struktur und Vorhersehbarkeit und vor allem: die Akzeptanz, dass Ihr Kind vielleicht einen anderen Weg geht als andere Kinder – und dass das vollkommen in Ordnung ist.

Wenn Sie Unterstützung bei der Gestaltung des Schulalltags Ihres Kindes benötigen, stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite. Gemeinsam finden wir individuelle Lösungen, die Ihrem Kind helfen, sein Potenzial zu entfalten und einen positiven Schulalltag zu erleben.

Foto von einem spielenden Kind

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