Alexithymie
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Alexithymie beschreibt die Schwierigkeit, eigene Gefühle wahrzunehmen, zu identifizieren und in Worte zu fassen. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich "ohne Worte für Gefühle". Menschen mit Alexithymie haben oft Probleme, zwischen verschiedenen Emotionen zu unterscheiden und diese anderen gegenüber auszudrücken.
Hauptmerkmale: Betroffene können häufig nicht genau sagen, ob sie traurig, wütend, ängstlich oder gestresst sind – sie spüren lediglich ein diffuses Unwohlsein. Die Unterscheidung zwischen körperlichen Empfindungen und Gefühlen fällt schwer. Zudem zeigt sich oft eine eingeschränkte Fantasietätigkeit und ein eher sachlich-analytischer Denkstil mit wenig Bezug zur eigenen Gefühlswelt.
Zusammenhang mit Autismus: Alexithymie tritt bei autistischen Menschen deutlich häufiger auf als in der Allgemeinbevölkerung – Schätzungen gehen von etwa 50 Prozent aus. Dies erklärt teilweise Schwierigkeiten im emotionalen Austausch, die lange ausschließlich dem Autismus zugeschrieben wurden. Die Alexithymie betrifft die Wahrnehmung der eigenen Gefühle, während Empathie sich auf die Gefühle anderer bezieht.
Auswirkungen: Die Unfähigkeit, eigene Emotionen zu erkennen und zu benennen, kann zu Missverständnissen in sozialen Beziehungen führen und die Stressregulation erschweren. Auch psychotherapeutische Ansätze, die auf Gefühlsarbeit basieren, können herausfordernd sein.
Wichtig: Alexithymie ist keine Diagnose, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal, das in unterschiedlicher Ausprägung vorkommt und verschiedene Ursachen haben kann.
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