Anamnese
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Die Anamnese ist die systematische Erhebung der Krankengeschichte und Vorgeschichte einer Person im Rahmen einer medizinischen oder psychologischen Untersuchung. Sie bildet die Grundlage für eine fundierte Diagnosestellung und Behandlungsplanung.
Inhalt und Durchführung: Bei der Anamnese werden relevante Informationen über aktuelle Beschwerden, deren Verlauf, frühere Erkrankungen, Entwicklungsmeilensteine, familiäre Vorbelastungen und Lebensumstände erfasst. Der Arzt oder Therapeut führt ein strukturiertes Gespräch mit dem Patienten oder – besonders bei Kindern – mit den Bezugspersonen.
Arten der Anamnese: Man unterscheidet verschiedene Formen: Die Eigenanamnese umfasst Informationen, die der Patient selbst gibt. Bei der Fremdanamnese werden Angehörige oder andere Bezugspersonen befragt, etwa wenn der Patient selbst keine zuverlässigen Angaben machen kann. Die Familienanamnese erfasst Erkrankungen in der Familie, die Sozialanamnese beleuchtet das soziale Umfeld und die Lebensumstände.
Bedeutung in der Autismus-Diagnostik: Im Rahmen der Autismus-Diagnostik spielt die Anamnese eine zentrale Rolle. Hier werden detailliert die frühkindliche Entwicklung, das Erreichen von Meilensteinen, auffällige Verhaltensweisen und die Entwicklung sozialer und kommunikativer Fähigkeiten erfragt. Diese Informationen ergänzen standardisierte Tests wie ADOS und ADI-R.
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