Eingeschränkter oder fehlender Augenkontakt ist ein häufiges Merkmal bei autistischen Menschen, das sich in unterschiedlicher Ausprägung zeigen kann. Manche vermeiden Blickkontakt vollständig, andere halten ihn nur kurz oder empfinden ihn als anstrengend und unangenehm.

Gründe und Ursachen: Die Schwierigkeit mit Augenkontakt hat verschiedene Ursachen. Viele autistische Menschen empfinden direkten Blickkontakt als intensiv, überwältigend oder sogar schmerzhaft – die Menge an Informationen, die aus einem Gesicht verarbeitet werden muss, kann zu einer sensorischen Überlastung führen. Andere berichten, dass sie sich besser konzentrieren können, wenn sie nicht gleichzeitig Augenkontakt halten müssen. Die Augen eines Gegenübers zu fixieren, während man gleichzeitig dem Gespräch folgt, kann kognitiv sehr fordernd sein.

Missverständnisse: Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass fehlender Augenkontakt Desinteresse, Unhöflichkeit oder Unehrlichkeit signalisiert. Bei autistischen Menschen bedeutet er jedoch keineswegs mangelnde Aufmerksamkeit oder Respektlosigkeit – im Gegenteil: Viele sind gerade dann am aufmerksamsten, wenn sie nicht Augenkontakt halten müssen.