Begleiterkrankungen oder Komorbiditäten bezeichnen das gleichzeitige Auftreten von zwei oder mehr Erkrankungen oder Störungen bei einer Person. Im Autismus-Kontext bedeutet dies, dass neben der Autismus-Spektrum-Störung eine oder mehrere zusätzliche Diagnosen vorliegen. Autismus tritt sehr häufig nicht isoliert auf – zu den häufigsten Begleiterkrankungen gehören ADHS, Angststörungen, Depressionen, Zwangsstörungen, Schlafstörungen und Epilepsie. Auch Tic-Störungen, Essstörungen, Sprachentwicklungsstörungen und gastrointestinale Probleme kommen gehäuft vor. Die Abgrenzung zwischen autistischen Merkmalen und Symptomen von Begleiterkrankungen kann komplex sein, da manche Verhaltensweisen mehrere Ursachen haben können. Die Berücksichtigung von Komorbiditäten ist entscheidend für eine angemessene Unterstützung und Therapie, da Begleiterkrankungen oft spezifische Behandlungsansätze erfordern, die die Lebensqualität der betroffenen Person erheblich verbessern können.