Beobachtungsdiagnostik
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Die Beobachtungsdiagnostik ist ein diagnostisches Verfahren, bei dem das Verhalten einer Person in natürlichen oder strukturierten Situationen systematisch beobachtet und dokumentiert wird. Im Gegensatz zu Tests oder Fragebögen werden hier direkt beobachtbare Verhaltensweisen erfasst, wie die Person tatsächlich agiert, kommuniziert und mit ihrer Umgebung interagiert. In der Autismus-Diagnostik spielt die Beobachtungsdiagnostik eine zentrale Rolle, wobei ADOS (Autism Diagnostic Observation Schedule) das bekannteste standardisierte Beobachtungsverfahren ist. Dabei führt ein geschulter Diagnostiker strukturierte Aktivitäten durch und beobachtet, wie die Person auf soziale Angebote reagiert, kommuniziert und sich verhält. Die Beobachtung kann in verschiedenen Settings stattfinden – in der diagnostischen Situation, im Kindergarten, in der Schule oder zu Hause. Besonders wertvoll ist die Beobachtungsdiagnostik, weil sie authentisches Verhalten erfasst und nicht nur auf Berichte Dritter angewiesen ist. Sie ermöglicht es, nonverbale Signale, spontane Reaktionen und die Qualität sozialer Interaktionen direkt zu beurteilen, was durch Interviews oder Fragebögen allein nicht möglich wäre.
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