Dyskalkulie, auch Rechenstörung oder Rechenschwäche genannt, ist eine umschriebene Entwicklungsstörung, bei der Menschen anhaltende Schwierigkeiten im Umgang mit Zahlen und mathematischen Grundoperationen haben, obwohl ihre allgemeine Intelligenz normal entwickelt ist. Betroffene haben Probleme, Mengen zu erfassen, Zahlen zu verstehen, Rechenoperationen durchzuführen oder mathematische Konzepte wie Stellenwerte zu begreifen. Die Schwierigkeiten zeigen sich bereits im Grundschulalter und können sich ohne gezielte Förderung bis ins Erwachsenenalter fortsetzen. Im Gegensatz zu allgemeinen Lernschwierigkeiten oder mangelnder Übung ist Dyskalkulie eine spezifische Störung der Verarbeitung mathematischer Inhalte, die neurobiologische Ursachen hat. Bei autistischen Menschen kann Dyskalkulie als Begleiterkrankung auftreten, wobei die Differentialdiagnostik wichtig ist, da manche mathematischen Schwierigkeiten auch durch andere autistische Merkmale bedingt sein können, etwa durch Probleme mit abstraktem Denken oder bestimmte Verarbeitungsstile. Die Förderung erfolgt durch spezialisierte Dyskalkulie-Therapie, die an den individuellen Schwierigkeiten ansetzt und mathematische Konzepte mit visuellen, haptischen und strukturierten Methoden vermittelt.