Eine Entwicklungsverzögerung liegt vor, wenn ein Kind in einem oder mehreren Entwicklungsbereichen deutlich hinter dem altersentsprechenden Entwicklungsstand zurückbleibt. Dies kann die Motorik, Sprache, kognitive Fähigkeiten, sozial-emotionale Entwicklung oder Selbstständigkeit betreffen. Man spricht von einer globalen Entwicklungsverzögerung, wenn mehrere Bereiche gleichzeitig betroffen sind, während eine umschriebene Entwicklungsverzögerung nur einen spezifischen Bereich wie etwa die Sprachentwicklung umfasst. Entwicklungsverzögerungen werden meist durch Vergleich mit Entwicklungsmeilensteinen festgestellt – beispielsweise wenn ein Kind mit zwei Jahren noch nicht läuft oder mit drei Jahren kaum spricht. Die Ursachen können vielfältig sein und reichen von genetischen Faktoren über neurologische Besonderheiten bis zu ungünstigen Umweltbedingungen. Bei autistischen Kindern treten Entwicklungsverzögerungen häufig auf, besonders in den Bereichen Sprache, Kommunikation und soziale Interaktion, während andere Fähigkeiten altersentsprechend oder sogar überdurchschnittlich entwickelt sein können. Wichtig ist, dass eine Entwicklungsverzögerung nicht automatisch eine dauerhafte Beeinträchtigung bedeutet – mit gezielter Förderung können viele Kinder Entwicklungsrückstände aufholen, wobei der Verlauf sehr individuell ist.