Feinmotorik bezeichnet die Fähigkeit, präzise, koordinierte Bewegungen mit kleinen Muskelgruppen auszuführen, insbesondere mit Händen und Fingern, aber auch mit Gesicht, Mund und Füßen. Zu den feinmotorischen Fähigkeiten gehören alltägliche Tätigkeiten wie Schreiben, Malen, Schneiden mit der Schere, Knöpfe schließen, Reißverschlüsse bedienen, Besteck benutzen oder kleine Gegenstände greifen und manipulieren. Die Feinmotorik erfordert ein komplexes Zusammenspiel von Muskelkontrolle, Hand-Auge-Koordination, Kraftdosierung und taktiler Wahrnehmung. Bei autistischen Kindern und Erwachsenen treten feinmotorische Schwierigkeiten überdurchschnittlich häufig auf, was sich beispielsweise in einer verkrampften Stifthaltung, unleserlicher Handschrift, Problemen beim Basteln oder Schwierigkeiten beim selbstständigen Anziehen zeigen kann. Diese Schwierigkeiten können verschiedene Ursachen haben, etwa eine verzögerte motorische Entwicklung, Probleme in der Wahrnehmungsverarbeitung oder eine beeinträchtigte Handlungsplanung. Ergotherapie ist die primäre Behandlungsform zur Förderung der Feinmotorik und arbeitet mit gezielten Übungen, alltagspraktischen Tätigkeiten und der Verbesserung der sensorischen Grundlagen, um die Selbstständigkeit im Alltag zu erhöhen.