Die funktionale Verhaltensanalyse ist ein systematisches Verfahren zur Untersuchung von Verhaltensweisen, bei dem die Funktion und der Zweck eines bestimmten Verhaltens im Mittelpunkt stehen. Statt nur das Verhalten selbst zu betrachten, wird analysiert, warum es auftritt, welche Bedürfnisse es erfüllt und welche Konsequenzen oder Verstärkungen es aufrechthalten. Die Analyse folgt dem ABC-Modell: A (Antecedent) bezeichnet den Auslöser oder die Situation vor dem Verhalten, B (Behavior) ist das Verhalten selbst, und C (Consequence) sind die Konsequenzen oder Folgen, die auf das Verhalten folgen. Im Autismus-Kontext wird die funktionale Verhaltensanalyse häufig eingesetzt, um herausfordernde Verhaltensweisen wie Wutausbrüche, Selbstverletzung oder Rückzug zu verstehen, da diese oft als Kommunikation oder Bewältigungsstrategie dienen. Ein Verhalten könnte beispielsweise der Vermeidung unangenehmer Reize dienen, Aufmerksamkeit einfordern, sensorische Stimulation bieten oder Frustration ausdrücken. Durch das Verstehen der Funktion kann man alternative, sozial angemessenere Verhaltensweisen entwickeln, die denselben Zweck erfüllen, oder die auslösenden Situationen verändern. Die funktionale Verhaltensanalyse ist ein wichtiges Instrument für verhaltenstherapeutische Ansätze und hilft, individuelle Unterstützungspläne zu entwickeln.