Genetik des Autismus
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Die Genetik des Autismus bezieht sich auf die erblichen und genetischen Faktoren, die zur Entstehung von Autismus-Spektrum-Störungen beitragen. Forschungsergebnisse zeigen eindeutig, dass Autismus eine starke genetische Komponente hat – die Erblichkeit wird auf etwa 80 bis 90 Prozent geschätzt, was bedeutet, dass genetische Faktoren eine wesentliche Rolle spielen. Bei eineiigen Zwillingen liegt die Wahrscheinlichkeit, dass beide autistisch sind, bei etwa 70 bis 90 Prozent, während sie bei zweieiigen Zwillingen deutlich niedriger ist. Autismus wird nicht durch ein einzelnes Gen verursacht, sondern durch das komplexe Zusammenspiel vieler Gene – man hat bereits hunderte von Genvarianten identifiziert, die mit Autismus in Verbindung stehen. Diese betreffen häufig Gene, die für die Gehirnentwicklung, synaptische Verbindungen oder neuronale Kommunikation wichtig sind. In manchen Fällen liegen sogenannte De-novo-Mutationen vor, also neue genetische Veränderungen, die bei den Eltern nicht vorhanden sind. Wichtig ist zu verstehen, dass Genetik nicht Schicksal bedeutet – auch wenn die genetische Veranlagung vorhanden ist, spielen Umweltfaktoren und deren Wechselwirkung mit den Genen eine Rolle. Die genetische Forschung hilft, die biologischen Grundlagen von Autismus besser zu verstehen, verfolgt aber nicht das Ziel, Autismus zu verhindern oder zu eliminieren.
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