Gruppentherapie ist eine therapeutische Behandlungsform, bei der mehrere Personen gleichzeitig in einer Gruppe unter Anleitung eines oder mehrerer Therapeuten behandelt werden. Im Gegensatz zur Einzeltherapie profitieren die Teilnehmenden nicht nur von der professionellen Anleitung, sondern auch vom Austausch und der Interaktion mit anderen Gruppenmitgliedern. Im Autismus-Kontext werden Gruppentherapien häufig zur Förderung sozialer Kompetenzen eingesetzt, da sie eine geschützte Umgebung bieten, um soziale Situationen zu üben, Kommunikation zu trainieren und von den Erfahrungen anderer zu lernen. Typische Inhalte sind das Erkennen von Emotionen, das Führen von Gesprächen, das Verstehen nonverbaler Signale, Konfliktlösung oder gemeinsame Aktivitäten. Soziale Kompetenztrainings wie KONTAKT, TOMTASS oder andere strukturierte Programme werden oft in Gruppen durchgeführt. Viele autistische Kinder und Jugendliche profitieren davon, mit anderen autistischen Personen zusammenzukommen, da sie sich verstanden fühlen und nicht ständig anpassen müssen. Allerdings kann die Gruppensituation auch herausfordernd sein, insbesondere wenn sensorische Reize, soziale Anforderungen oder die Gruppengröße überfordernd wirken, weshalb die Gruppengröße, Struktur und Zusammensetzung sorgfältig gewählt werden sollten.