Idiosynkrasie bezeichnet eine stark ausgeprägte, individuelle Überempfindlichkeit oder Abneigung gegenüber bestimmten Substanzen, Reizen, Situationen oder Gegenständen, die bei den meisten anderen Menschen keine oder nur geringe Reaktionen hervorrufen. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich "eigenes Gemisch" oder "besondere Eigenart". Im medizinischen Kontext bezieht sich Idiosynkrasie oft auf unvorhersehbare, atypische Reaktionen auf Medikamente oder Nahrungsmittel, die nicht allergisch bedingt sind, sondern auf individuellen Besonderheiten des Stoffwechsels oder der Verarbeitung beruhen. Im Autismus-Kontext wird der Begriff manchmal verwendet, um sehr spezifische, schwer nachvollziehbare Abneigungen oder Empfindlichkeiten zu beschreiben – etwa wenn eine Person auf einen bestimmten Geruch, ein spezielles Geräusch, eine Textur oder eine Farbe extrem stark reagiert, während andere diese Reize als völlig harmlos empfinden. Diese idiosynkratischen Reaktionen sind sehr individuell, können sich im Laufe der Zeit verändern und sind für Außenstehende oft schwer zu verstehen, für die betroffene Person aber real und belastend. Es ist wichtig, solche individuellen Empfindlichkeiten ernst zu nehmen, auch wenn sie ungewöhnlich erscheinen.